Spalierformen sind zwei- oder dreidimensionale Kunstkronenformen. Sie benötigen ein Gerüst (Spalier):
- entweder freistehend
- oder an einer Wand befestigt.
In den meisten Fällen sitzt das Fruchtholz bei ihnen – ähnlich wie bei den Spindeln – direkt an den Seitenästen.
Das 17.- bis 19. Jahrhundert war die Blütezeit des kunstvollen Spalierobstbaus, bei dem es weniger auf den Ernteertrag, sondern mehr auf die kunstvolle Kronenform ankam. Zwei Beispiele von dreidimensionalen Spalieren aus dieser Zeit:
Obstspaliere in der heutigen Zeit
Besonders zweidimensionale Spaliere an Hauswänden kommen aufgrund ihres geringen Platzbedarfs in den Städten wieder in Mode. Hier zwei Beispiele:
Vorteile von Obstspalieren
- Obstspaliere stellen eine gute Möglichkeit eines Urban Gardenings dar.
- Die ökologische Wertigkeit der Begrünung von Hauswänden in Städten ist außerordentlich groß!
- Zweidimensionale, flache Spaliere beanspruchen erheblich weniger Platz als frei wachsende Obstbäume.
- Es lassen sich auch in kühleren Regionen wärmeliebende Obstarten am Spalier anbauen.
- Bei Obstbäumen, die an einer Hauswand wachsen, sind deutlich weniger Ausfälle wegen Spätfrösten zu verzeichnen.
Nachteile von Obstspalieren
- Der Bau eines Spaliers an einer Hauswand will wohlbedacht sein, da bei nicht fachgerechtem Anbringen auf Dauer die Bausubstanz leiden kann.
- Der Bau eines Spalieres und die Pflege des Baumes sind aufwändig.
- Es ist im Bereich des Spaliers mit erhöhtem Aufkommen von Insekten und Vögeln zu rechnen.
- Die Erntemenge wird wahrscheinlich nicht im Verhältnis zum Aufwand stehen. Das wird aber durch die hohe ökologische Wertigkeit wettgemacht.