Ein zu frühes Blütestadium ist eines der Hauptprobleme bei der Jungbaumerziehung, denn es gilt: je mehr die Bäume blühen, desto weniger wachsen sie. Durch die Blüte erfolgt eine hormonelle, wachstumshemmende Umstellung.
Einige Sorten gelten per se als „Jungbaumblüher“. Bei ihnen ist es ziemlich aufwändig, die Blüte in jedem ihrer ersten Lebensjahre zu unterdrücken. Andere hin-gen, wie z.B. der Gravensteiner, haben damit weniger Probleme.
Es gilt also, zu frühes Blühen junger Bäume durch Entfernung der Blüten zu unterbinden. Statt dessen soll die Bildung von Blattmasse gefördert und damit das Holzwachstum angeregt werden.
Technik der Blütenentfernung
Die Blüten oder kleinen Früchte werden am besten mit einer Schere abgeschnitten. Knipst man sie mit den Fingernägeln ab, so läuft man in Gefahr, dass man die gesamte Knospe vom Zweig reißt. Neben jedem Blütenkranz wächst ein kleiner Blatttrieb, den wir – wenn möglich – stehen lassen.
Entfernung der Blüten zur Anregung des Wachstums
Das Problem des zu frühen Blütestadiums tritt aber nicht nur sortenbedingt auf, sondern auch als Folge von Stress und mangelndem Wachstum. Bäume, die schlecht versorgt werden und nicht wachsen, wollen sich durch eine Notblüte reproduzieren.
Entfernung der Blüten/Früchte aus statischen Gründen
Wie schon erwähnt, haben viele jüngeren Leit- und Seitenäste in ihren oberen Bereichen keine Stabilität, um dort schon Früchte zu tragen, ohne sich umzubiegen. In diesem Fall entfernen wir die Blüten/kleinen Früchte im oberen Bereich. Wenn wir uns weiter nach unten arbeiten, prüfen wir mit dem Finger, wo die Äste schon stabil genug für das Fruchtgewicht sind. Dort können wir dann die Blüten stehen lassen.
Ausdünnen von Blüten/Früchten
Zur Verbesserung der der Fruchtqualitäten und zur Verhinderung von Alternanzen ist das Ausdünnen von Blüten bzw. Früchten ein probates, aber arbeitsintensives Mittel.