Wühlmäuse können zum Problem für Obstbäume werden. Besonders die Wurzeln der Apfelbäume werden im Winter gerne gefressen. Bei starken Populationen können sie auch 15-jährige Bäume noch zum Absterben bringen. Erfahrungsgemäß gibt es dann über die Jahre zusammengerechnet Ausfallquoten bis zu 30 % und mehr. Darüber können sich eigentlich nur die Baumschulen freuen…

Deshalb sind vor dem Einpflanzen Überlegungen notwendig, wie man die Wurzeln vor Wühlmäusen schützen kann.

Wie können Obstbaumwurzeln auch ohne den Schutz vor Wühlmäusen überleben?

Je stärker die Wuchskraft, desto besser kann ein Obstbaum Wühlmausschäden ausgleichen. Bezogen auf Apfelunterlagen und Apfelsorten heißt das:

  • Auf Sämlingen veredelte Hochstämme triploider Apfelsorten (Gravensteiner, Kaiser Wilhelm, Jakob Fischer u.v.a.) wachsen – auch im Wurzelbereich – am stärksten und können anfängliche Wühlmausschäden noch am besten verkraften.
  • Auf Sämlingen veredelte Hochstämme diploider Sorten (die meisten Apfelsorten) haben schon erheblich mehr Probleme mit Wühlmausverbiss an den Wurzeln. Diese Bäume kränkeln nach der Schädigung jahrelang vor sich hin. Man kann sie aber durch gezielte Maßnahmen (Wühlmausfallen, Baumscheiben, Zusatzdüngung, Schnittmaßnahmen) über Jahre wieder aufpäppeln. Voraussetzung ist natürlich, dass die Wühlmäuse den Wurzeln fern bleiben: und das ist eher unwahrscheinlich.
  • Obstbäume, die auf mittelstark oder schwach wachsenden Unterlagen veredelt wurden, können sich nach ausgiebigem Verbiss kaum mehr erholen: die Wurzeln wachsen nicht schnell genug nach, und der Baum kann nicht mehr richtig ernährt werden.

Keine Pflanzung ohne Wurzelschutz!