Von Hans Joachim Bannier:

Wer Kirschen erntet und für den Frischverzehr ein paar Tage länger etwas von ihnen haben will, sollte grundsätzlich mit Stiel pflücken. Lagert man anschließend die (ausschließlich unbeschädigten!) Früchte in Gläsern im Kühlschrank, halten auch Süßkirschen erstaunlich lange!

Will man die Früchte dagegen (z.B. für Marmelade) verarbeiten, kann man sie natürlich ohne Stiel pflücken. Auch die aufwändige Prozedur des Entsteinens kann man abkürzen, indem man die Früchte (inklusive Fruchtsteine) einmal kurz erhitzt und die Fruchtmasse anschließend durch ein grobmaschiges Sieb reibt – die Fruchtsteine bleiben dann zurück! Alternativ verwenden wir auch unsere Napfkisten für diese Prozedur (durch deren Löcher passen die Kirschsteine ebenfalls nicht durch).

Fakt ist, dass “alte” Kirschsorten weitaus besser für die Verarbeitung geeignet sind als die zwar großfrüchtigen und saftigen, aber letztlich deutlich weniger aromatischen Kirschen des heutigen Erwerbsobstbaus. Auch die Obstbrennereien in Süddeutschland verwenden für ihren Kirschbrand spezielle aromatische (und eher kleinfrüchtige) Sorten (wie z.B. die Sorte ‘Dolleseppler’). Auch Wildkirschen ergeben oft eine bessere Marmelade und einen besseren Brand (oder auch ‘Aufgesetzten’ Likör) als manche Edelsorte, sind nur leider doch ziemlich aufwändig in Ernte und Verarbeitung!