Finkenwerder Prinz, © UK National Fruit Collection

Kurzbeschreibung
Aromatischer Tafelapfel, geschmacklich sehr gut, optisch weniger attraktiv, daher für den Marktanbau nur bei Direktvermarktung. Ideale Selbstversorgersorte: früh einsetzender und regelmäßiger Ertrag, Baum mittelstark wachsend, robust gegenüber Krankheiten.

Erntezeitpunkt
27.09.-10.10.

Verwendung ( ) = eingeschränkt
Tafelapfel

Anbaueignung ( ) = eingeschränkt
Streuobstwiese, Garten

Lagermöglichkeit
3 Monate

Geschmack (1=sehr gut)
2+

 

Die Früchte sehen individuell aus, oft kantig (wie die norddeutschen Bauern) und keine Frucht gleicht der anderen: mal sind die Früchte schmaler, mal breiter, mal flacher, meistens aber höher und etwas glockenförmig. Früchte mit einer solchen Form nannte man früher auch „Schafsnase“ oder „Hasenkopf“, aber welches Kind wächst heute noch mit Schafen auf oder begegnet in der Natur noch einem Hasen und kann mit einem solchen Sortennamen noch etwas anfangen?

Im Falle des ‘Finkenwerder Prinzen’ ist das tragisch, denn die Sorte mit ihrem weißen festen Fruchtfleisch schmeckt nicht nur sehr gut, sondern die Bäume gedeihen auf fast jedem Standort, und Früchte und Blätter bleiben auch ohne Fungizid-Einsatz frei von Schorfflecken. Eine echte Empfehlung für Obstwiese und Hausgarten, zumal die Bäume auch relativ schnell in den Ertrag kommen.

Weitere Informationen:

Wuchs:
Mittelstark

Krone:
Kompakt und flachkugelig, höchstens mittelgroß

Aeste:
Leitäste überhängend. Leitäste und Seitenäste neigen zum Verkahlen. Seitenäste teilweise gabelig

Schnitt:
Wenn der Holztrieb nachlässt, ist häufige Trieberneuerung durch Überwachungsschnitt notwendig

Fruchtholz:
Ein- und mehrjährige Kurztriebe, die endständig fruchten

Windfest?
Weitgehend

Ernte/Ertrag:
Früh einsetzend, regelmäßig, hoch

Robuste Sorte. Wird vom Koordinierungsausschuss Obstwiesenschutz NRW als Streuobst-Anbausorte empfohlen.

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Quellenangaben:
Autor H.J. Bannier, © H.J. Bannier/Rolf Meyer
Weitere Informationen: zusammengestellt aus eigenen praktischen Erfahrungen und (historischer) Fachliteratur: Autor und © Rolf Meyer