Liebe Obst-Interessierte,
die Beerenobstzeit ist demnächst schon wieder zuende, dafür markieren jetzt die ersten reifenden Früchte des Weißen Klarapfels den Beginn der Apfelsaison 2023, während wir mit den Sorten Melrose, Pilot, Ontario und Brettacher gleichzeitig noch die letzten Äpfel der Ernte 2022 auf Lager haben!

Liste der Reifezeiten von 200 Apfelsorten:

In den letzten Wochen haben wir ein paar mal Mailanfragen erhalten, ob wir über eine Liste verfügen, wann welche Apfelsorte geerntet werden müsse bzw. in welcher Reihenfolge die Ernte der verschiedenen Sorten zu erfolgen hätte. Eine solche, nach dem Pflückzeitpunkt der einzelnen Sorten geordnete Liste ist hier abrufbar (jeweils mit einem kurzen Steckbrief zu Robustheit bzw. Anfälligkeiten der jeweiligen Sorte):
https://bergischer-streuobstwiesenverein.de/alte-und-neue-apfelsorten/apfelsorten-beschreibungen-geordnet-nach-pflueckreife/
(Die Liste entstand mit großzügiger Unterstützung von Rolf Meyer, Bergischer Streuobstwiesenverein)
Bei den dort genannten Angaben zur Reifezeit ist zu berücksichtigen, dass es sich um “durchschnittliche” Reifezeiten handelt, d.h. sie gelten für Standorte mit “durchschnittlichen” klimatischen Bedingungen in Deutschland sowie “durchschnittlicher” Jahreswitterung. In Weinbaulagen können sich die Reifezeiten nach vorn verschieben, in Höhenlagen (oder an schattigen Nordhängen) auch nach hinten.

Tipps für die Standortwahl bei krankheitsanfälligen Apfelsorten:

  • Die Angaben zu den Anfälligkeiten der einzelnen Sorten in der Liste können helfen bei der Entscheidung darüber, welche Sorte an welchen Standort passt. Denn
    schorfanfällige Sorten benötigen einen gut durchlüfteten Standort,
  • Mehltau-anfällige Sorten dürfen nicht an zu warmen Standorten gepflanzt werden, können in kühleren Lagen aber noch gedeihen,
  • (Obstbaum-)krebsanfällige Sorten benötigen lockeren, gut durchlüfteten Boden, während allzu schwer lehmige oder staunasse Böden gemieden werden sollten.
  • Schwach wachsende Sorten sowie zu Kleinfrüchtigkeit neigende Sorten sollten regelmäßig geschnitten werden.
  • Auf Sandböden sollte man eher starkwüchsige Sorten pflanzen (bzw. auf starkwüchsigen Wurzelunterlagen)

Schäden durch die Apfelgespinstmotte

Einigen Baumbesitzern hat in diesem Sommer die Apfelgespinstmotte Sorgen gemacht, wobei warme Standorte stärker betroffen waren als kühlere Standorte. In vielen Fällen (vor allem bei größeren/älteren Bäumen) konnte der Befall toleriert werden, weil die Fraßschäden an Blättern seitens der Raupennester in Grenzen blieben. Nur bei sehr starkem Befall – oder insbesondere bei noch ganz jungen Bäumen – empfahl sich ein Ausschneiden oder “Auspflücken” der Raupennester.

Eine schöne Sommerzeit wünschen
Hans-Joachim Bannier, Simon Avenwedde, Heidi Teichert u. Isabell Avenwedde

Obst-Arboretum Olderdissen
Alte Obstsorten – Obstbaumschnitt – Obstsortenbestimmung
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Hofladen: Freitags 12-19 Uhr
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