Liebe Obst-Interessierte,
die als evt. Zusatztermin anvisierte Obstbaumschnitt-Vorführung am morgigen Sonntag fällt leider aus (es hatten nur 4 Personen diesbezüglich nachgefragt).
Alle diejenigen, die per E-mail einen unserer angebotenen Pfirsichbüsche bestellt haben, können ihren Busch am Sonntag zwischen 12 und 15 Uhr abholen oder ansonsten ggf. am nächsten Freitag zu den Öffnungszeiten unseres Hofladens (12-19 Uhr). Wir graben die Pflanzen bei Abholung aus; sofern ich vorher Nachricht bekomme, wann sie abgeholt werden, kann ich sie vorher ausgraben und zur Abholung bereitstellen.
Zusätzlich geben wir auch einige Aprikosen-Hochstämme ab – bei Interesse bitte melden!

Ausfälle in der Aprikosenplantage durch Vandalismus, Wildschäden und extreme Trockenheit

Die Aprikosen-Hochstämme waren eigentlich geplant für unsere 5000m² große Aprikosenfläche im Kreis Bernburg (Sachsen-Anhalt), von der ich mich jetzt jedoch trennen werde, weil eine Bewirtschaftung “aus der Ferne” letztlich zu aufwändig ist. 2011 hatte ein lokale Windhose mit Hagelschlag zwei Drittel der Anlage zerstört und bei den seither vorgenommenen Nachpflanzungen hat es mehrfach Rückschläge gegeben durch Vandalismus- und Wildschäden sowie durch die extreme Trockenheit. Auch mit zuverlässigen Helfern vor Ort hat es leider nicht so geklappt wie erhofft.

Aprikosenanbau am Rande des Harzes

Bei der Aprikosenfläche in Strenznaundorf bei Bernburg handelte es sich um die nördlichste Aprikosen-Plantage Deutschlands, im “Regenschatten” des Harzes gelegen, in einem Gebiet vom Süßen See (bei Eisleben) bis nach Bernburg, dessen Aprikosenanbau historisch weit zurück reicht und in dem es auch zu DDR-Zeiten noch einen intensiven Aprikosenanbau gegeben hat (heute sind dort nur noch 1-2 Betriebe, die nach wie vor Aprikosen anbauen). Von 1993 an hatte ich die Fläche zunächst gemeinsam mit Freunden aus Göttingen gepachtet.

Das Kapitel Strenznaundorf endet damit für mich. Aber natürlich haben wir die Aprikosensorten von dort abveredelt und die beste der dort angetroffenen alten Aprikosensorten – bis heute namentlich nicht eindeutig identifiziert – wird inzwischen längst auch von einigen Baumschulen verkauft (z.T. als ‘Magdeburger Frühe’, z.T. auch als ‘Aprikose Bannier’… :-).

Die frühe Blüte im März ist ein Problem für den Aprikosenanbau in Deutschland

Und natürlich steht ein Baum davon auch hier im Obst-Arboretum, neben inzwischen 20 anderen Aprikosensorten aus mehreren europäischen Ländern (Deutschland, Österreich, Schweiz, Holland, Italien, Griechenland). Hier am Standort Obst-Arboretum zählen sie allerdings eher zu den schwierigen Kulturen, da rund ein Drittel aller Aprikosenbäume innerhalb der ersten 10 Standjahre dem sog. ‘Aprikosen-Schlagsterben’ zum Opfer fällt (die Ursache dieses Phänomens ist bis heute nicht eindeutig geklärt). Außerdem blühen Aprikosen einfach zu früh, meist schon im März – auch in diesem Jahr hat die Aprikosenblüte hier gerade begonnen! – und werden dann oft noch durch Blütenfrost um ihren Ertrag gebracht.

Apropos Blüte: Auch die Pfirsichbäume stehen diesbezüglich schon in den Startlöchern und da wir auch unsere Pfirsichbäume noch schneiden müssen, bieten wir im Hofladen neben Kirsch- und Pflaumenzweigen auch Pfirsichzweige an, die in der Vase dann (rosafarben) aufblühen!

Herzliche Grüße
Hans-Joachim Bannier


Hans-Joachim Bannier
Obst-Arboretum Olderdissen
Alte Obstsorten – Obstbaumschnitt – Obstsortenbestimmung
Dornberger Str. 197
33619 Bielefeld
Tel.0521-121635
Hofladen: Freitags 12-19 Uhr