Prinz Albrecht von Preußen, Bildquelle: UK National Fruit Collection

Prinz Albrecht von Preußen, Bild 2, Bildquelle und ©: Rolf Meyer

Prinz Albrecht von Preußen, Bild 3, rot gesprenkeltes Fruchtfleich in der Vollreife. Bildquelle und ©: Rolf Meyer

Kurzbeschreibung
Reichtragender Tafelapfel mit optisch sehr ansprechender Frucht. Baum schwach wachsend, robust gegenüber Schorf und Obstbaumkrebs, etwas anfällig für ‘Topaz-Spots’ und Monilia. Besonders für Höhenlagen geeignet.

Erntezeitpunkt
10.09.-24.09.

Verwendung ( ) = eingeschränkt
Tafelapfel

Anbaueignung ( ) = eingeschränkt
Garten

Lagermöglichkeit
2 Monate

Geschmack (1=sehr gut)
2-3

Die Apfelsorte “Prinz Albrecht von Preußen” ist ein Massenträger mit befriedigendem, frischen Geschmack und regelmäßigen Ernteerträgen.  Die Äpfel lassen sich über einige Wochen hindurch vom Baum ernten. Gut verträglich für Apfelallergiker. Ergibt einen gut schmeckenden reinsortigen Apfelsaft. Wird vom Koordinierungsausschuss Obstwiesenschutz NRW als Streuobst-Anbausorte empfohlen.

Verkostungsergebnis (beste besondere Qualität = +++):
Aroma leicht rosenartig; recht guter und frischer Geschmack, fruchtig, relativ wenig süß; Konsistenz: knackig, saftig. Fruchtfleisch von roten Streifen durchzogen. Bei guter Besonnung besondere Qualität: +

Aufgrund dieser Eigenschaften wäre die Sorte “Prinz Albrecht” eigentlich sehr empfehlenswert für Hausgärten, hätte sie nicht zwei “Wermutstropfen” aufzuweisen:

  • Der Schnitt ist relativ schwierig auszuführen, der Baum produziert viele quer wachsende Triebe. Diese sorgen immer wieder für eine chaotische, sich verdichtende Kronenstruktur, die einen jährlichen rigorosen Überwachungsschnitt notwendig macht.
  • Die Äpfel hängen wegen ihrer breiten Form und des kurzen Stiels eng zusammen, deshalb ist die Gefahr der fortschreitenden Fruchtfäulnis am Baum gegeben, die bei entsprechenden klimatischen Bedingungen schnell alle Früchte befallen kann. Blüten- oder Fruchtausdünnung ist angeraten, was bei größeren Bäumen ziemlich zeitaufwendig ist.

Wuchs:
Anfangs mittelstark, später schwach

Äste:
Leitäste neigen zum Herunterhängen. Dichtes Seitenholz, hat die Neigung, kreuz und quer zu wachsen: aus einer Blattachsel entsteht ein Trieb, der in die “normale” vorgegebene Richtung wächst und dann zusätzlich – als Besonderheit – ein Trieb, der sich rechtwinklig davon entwickelt.

Schnitt:
Im Erziehungsstadium häufiger Leitäste kürzen, um sie zu kräftigen. Laufende Überwachungsschnitte. Erschöpft sich schnell, deshalb häufig Fruchtäste erneuern.

Fruchtholz:
Kurzes Fruchtholz

Windfest?
Ja, bis zur Reife

Ernte/Ertrag:
Früh einsetzend, hoch, regelmäßig.

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Quellenangaben:

Autor H.J. Bannier, © H.J. Bannier/Rolf Meyer

Weitere Informationen: zusammengestellt aus eigenen praktischen Erfahrungen und (historischer) Fachliteratur: Autor und © Rolf Meyer