Apfelsorte Ontario, © UK National Fruit Collection

Apfelsorte Ontario, Bild 2, © Rolf Meyer

Kurzbeschreibung
Einst sehr bekannt und verbreitet. Erfrischend säuerliche Frucht, noch Tafelapfel, ohne Lagerverluste bis Mai/Juni lagerbar, Genussreife erst nach Aufhellung der grünen Grundfarbe, ca. ab Januar. Druckempfindliche Schale, entsprechende Vorsicht bei der Ernte (“wie rohe Eier behandeln”); Druckflecken beeinträchtigen nicht die Lagerbarkeit, aber die Optik. Baum mittelstark wachsend, etwas anfällig für Mehltau (in warmen Lagen) und Obstbaumkrebs (auf schweren/staunassen Böden). Früchte hängen fest, Ernte auch noch möglich nach (schwachen) Frösten.

Erntezeitpunkt
24.10.-07.11.

Verwendung ( ) = eingeschränkt
Tafelapfel/Wirtschaftsapfel

Anbaueignung ( ) = eingeschränkt
Streuobstwiese, Garten

Lagermöglichkeit
7-8 Monate

Geschmack (1=sehr gut)
3+

Bis in die 1960er Jahre hinein stand der Ontario mit seinen fast immer schorffreien Früchten in fast jedem Hausgarten. Direkt vom Baum dürfen die Früchte allerdings nicht gegessen werden, sondern frühestens ab Weihnachten. Allerdings sind die Früchte auch dann – mit ihrem erfrischend säuerlichen Geschmack – nicht bei allen Menschen beliebt gewesen. Meist wurden sie erst dann gegessen, wenn alle anderen (meist aromatischeren) Winteräpfel aufgegessen waren. Geerntet werden die Früchte Ende Oktober, Anfang November. Da sie etwas druckanfällig sind, müssen sie sorgfältig gepflückt und eingelagert werden.

Der Baum wird nicht allzu groß und trägt relativ reichlich, daher ist der Ontario auch heute noch eine Option für den Garten, jedenfalls für alle, die auch mal Kuchen backen oder Apfelmus kochen. Ein sonniger Standort und eine stets gut ausgelichtete Krone wirken sich positiv auf die Fruchtqualität aus. Ansonsten ist die Sorte eher für die kühleren Regionen Norddeutschlands geeignet, denn in Weinbaulagen ist die Sorte anfällig für Mehltau.

Wuchs: Anfänglich kräftig bis mittelstark, im Vollertragsalter nur noch schwach

Krone: Hochoval, mittlere Größe bei starkwachsenden Unterlagen, geht im Alter in die Breite

Aeste: Schwache Neigung zur Verzweigung, dadurch Gefahr der Verkahlung der unteren Astbereiche

Schnitt: unproblematisch. Bei kräftigem Wuchs längerer, ansonsten kürzerer Schnitt. Zur Förderung der Verzweigung Triebe oder Äste in gemäßigter Zahl anschneiden. Die Blühwilligkeit wird dadurch kaum .benachteiligt

Windfest? Neigung zu Vorerntefruchtfall

Ernte/Ertrag: Früh einsetzend, anfangs reichlich und regelmäßig. Langfristig wir die Ertragsleistung allerdings nur als mittelmäßig eingestuft

Wird vom Koordinierungsausschuss Obstwiesenschutz NRW als Streuobst-Anbausorte empfohlen.

Weitere Informationen:

 

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Quellenangaben:
Autor H.J. Bannier, © H.J. Bannier/Rolf Meyer
Weitere Informationen: zusammengestellt aus eigenen praktischen Erfahrungen und (historischer) Fachliteratur: Autor und © Rolf Meyer